Montag, September 24, 2007

Authors on Anarchy - Alan Moore


Bei Infoshop News ist in der Reihe Authors on Anarchy ein interessantes Interview mit Alan Moore dem Erschaffer von V for Vendetta und Watchmen erschienen. Zu lesen hier.

Samstag, März 17, 2007

Palästina von Joe Sacco


Ich kann Palästina euch nur wärmstens empfehlen. Es ist ein journalitisch dokumentarisches Monster von einem Comicbuch. Joe Sacco ist Journalist, der Anfang der 90er Palästina besuchte und seine Erlebnisse in dieser Comicreportage veröffentlicht hat. Damals erschienen die einzelnen Artikel in der Times und in Harper´s und wurden dann später als Hardcoverband gesammelt herausgegeben. Die deutsche Ausgabe ist im Zweitausendeins-Verlag erschienen.





Die Hauptfigur des Comics ist ein vermutlich sehr autobiographisch angelegter amerikanischer Journalist, der von palästinensichen Einheimischen an die Hand genommen wird, um fernab von allen UNRWA-Touren (United Nations Relief and Work Agency for Paelistine Refugees) in das Leben einzutauchen, welches Palästinenser seit Jahrzehnten unter israelischer Besatzung führen. Eine unbekannte Welt voll von Demütigungen, Verhaftungen, Zerstörung, Enteignung und Tod. Sie erzählen ihre Geschichten und man fühlt sich hineingesogen in einen Alltag voll von Tragödien und Lebensgeschichten, die unsere abgestumpften Gehirne durch Fernsehberichterstattung nicht mehr erreichen. Die Bilder, die wir aus den Nachrichten kennen, sind tote Bilder, die in dem 15-minütigen Ringelreigen an Meldungen jegliche Wirkung verloren haben. Joe Sacco erweckt sie durch die Form des Comics wieder zum Leben.

In einzelnen Episoden, die keiner festen Storyline folgen, werden wir über Jerusalm bis hin zu den palästinensischen Flüchlinglagern geführt. Die Zeichnungen sind unglaublich gut und erinnern mich manchmal an den Underground Chef Robert Crumb.

Die Ich-Erzähl Stimme des Journalisten bewegt sich immer zwischen Anteilnahme und professionellen Zynismus und das ganze verkommt nie zur moralinversäuerten Zeigefingerreportage.

Palästina gilt als Meilenstein in der Geschichte der Comics und nicht zu Unrecht den American Book Award von 1996 erhalten.

Schaut es euch mal an...

Dienstag, Januar 09, 2007

Blankets von Craig Thompson

Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte mal so ein gutes Comicbuch gelesen habe, dass mich mehr bewegt hätte. Blankets von Craig Thompson (Auszeichnung "Bestes Comic Buch" auf der Frankfurter Buchmesse) erzählt die Geschichte einer Kindheit im scheinbar immer verschneiten Wisconsin, eine Coming-Of-Age Story, ein Buch der ersten Liebe.

Craig Thompson verarbeitet mit diesem Werk sein eigenes Erwachsenenwerden, das sehr stark geprägt wurde durch die streng christlich-fundamentalistische Erziehung seiner Eltern. Craig (auch die Hauptfigur in diesem Comic) wird stets mit dem drohenden moralisch-religiösen Zeigefinger erzogen. Gott sieht dich, Gott beobachtet dich, ordne dich ihm unter, sonst wirst du seinen Zorn spüren... aber er liebt dich auch... irgendwie. Eine insgesamt sehr unterwürfig-autoritäre Vorstellung von Glauben. Die Erlösung und das Heil finden erst in einem anderen Leben statt. Keine Atmosphäre, in der ein Kind Selbst - und Körperbewusstsein entwickeln kann (Gewalt is okay, Sex Tabu).So ist Craig in der Schule ein Außenseiter, "die Schwuchtel", "der Hippi", "der Schwächling", der regelmäßig vom "bully of the block" aufs Maul bekommt, um danach Antworten in der Bibel zu finden.

Trost und einen nötigen Zufluchtsort findet er in seinen Zeichnungen. Als Jugendlicher trifft Craig in einem christlichen Winterferiencamp Raina. Die beiden Teenager verlieben sich. Auf der einen Seite eine ganz normale erste Liebe, in der große Emotionen, absolute Freiheit und innige Verbundenheit gleichzeitig existieren können; auf der anderen Seite bringen hier beide Jugendliche schon die problematischen Erfahrungen aus ihrer Kindheit mit in die "Beziehung". Eine schwere Altlast, die immer erdrückender zu werden droht. Wie wird ein Jugendlicher, dem Sexualität als große Sünde vermittelt wurde, mit seinen Schuldgefühlen fertig ? Wie geht so jemand mit körperlicher Nähe um ? Was bedeutet solch eine Bindung für Raina, deren Eltern kurz vor der Trennung stehen und die sich verantwortungsvoll um ihre beiden behinderten Adoptivgeschwister kümmert ?

Ich werde natürlich nichts vorwegnehmen. Aber lasst es euch gesagt sein: das ist eine zutiefst menschliche, wundervolle Geschichte. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Comic so intensiv Gefühle darstellen und auch auslösen kann. Ich war völlig in den Bann dieses Buches gezogen und habe den 700-Seiten Schinken innerhalb von 2 Tagen durchgehabt. Ich war so interessiert an den Menschen in diesem Buch, habe mitgelitten und mich mitgefreut, dass ich das Comic einfach nicht vorher weglegen konnte.
Die schwarz-weiß Zeichnungen transportieren diese Gefühle auf ganz wunderbare Weise. Sie sind einfach gehalten und doch von absolut weitreichender und vielseitiger Ausdruckskraft. Ich habe oft einfach innegehalten und mir die Bilder angeschaut, weil sie mir so unter die Haut gingen. Und wie das Liebespaar dargestellt wird. Dieses zart-keimende Pflänzchen der Liebe, das körperliche sich Annähern, sich Streicheln, das Beisammensein. Mann, mir ging mein Herz auf.

So schön, ehrlich und melancholisch, dass ich es sicher bald noch mal lesen werde.

Bleibt nur zu sagen: LESEN ! LESEN ! UNBEDINGT LESEN ! AUCH IHR NICH COMICFANS !

Dienstag, Oktober 31, 2006

Cobalt 60 wird von Zack Snyder verfilmt

Universal Pictures hat die Rechte an dem Comic Cobalt 60 gekauft, das demnächst durch Zack Snyder verfilmt werden soll. Dieser hat anscheinend einen richtigen Höhenflug. Erst hat er uns durch sein Dawn of the Dead Remake neugierig gemacht, dann mit 300 einen der am meisten erwarteten Filme in 2007 abgeschlossen und jetzt schon wieder mit Cobalt 60 den nächsten großen Wurf am Start.

Cobalt 60, düsterer Held in einer postapokalyptischen Welt, die von Muntanten und Aliens bewohnt wird, durchstreift madmax-hafte Weiten, um sich an dem Mörder seiner Eltern zu rächen, dem bösen Ultraschwein Strontium-90. Die Figur Cobalt 60 wurde von Vaughn Bode 1959, das erste mal als Sketch entworfen und erst 1969 zum richtigen Charakter entwickelt, dem Bode jedoch nur 10 schwarz-weiß Seiten widmete, da ihn das ganze Projekt zu sehr depremierte. Erst 1984 wurde Cobalt 60 durch Vaughn Bodes Sohn Mark wieder zum Leben erweckt, der die Geschichten fortan im Magazin Epic Illustrated veröffentlichte. Das ganze ziemlich blutrünstig und brutal.

Zack Snyder steht für den Regiestuhl also soweit fest. Man befindet sich gerade nur auf der Suche nach einem geeigneten Drehbuchschreiber. Ich hoffe der Regisseur liefert mit 300 und Cobalt 60 vernünftige Arbeit ab. Denn dann traue ich ihm auch zu, dass er Alan Moores epischen Comic-Meilenstein Watchmen verfilmen kann. Für diesen ist er nämlich auch schon vorgesehen. Eins der besten Comics aller Zeiten. Punkt.





Dienstag, Oktober 17, 2006

300 - Sceen to Panel Vergleich

Schon bei der Verfilmung von Frank Millers Sin City war man verblüfft, dass man Szenen und Einstellungen aus dem Film 1:1 aus dem Originalcomic entnommen und so nicht nur stilistisch den Comic gekonnt in ein anderes Medium übertragen hatte. Auch für 300 scheint man sich sehr eng an die Originalvorlage gehalten zu haben, was der Screen to Panel Vergleich bei Solace in Cinema eindrucksvoll beweist. Übrigens... schöne Seite. Checkt den Blog von den Kino Kollegen !!



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Offizieller 300 Trailer online

click here to watch

Warner Brothers hat heute den offiziellen Trailer zu Zack Snyders 300 online gestellt und Fuck...das sieht verdammt gut aus. Da kracht das Schild und quietscht die Sandalette. Das schöne daran ist, dass der Trailer nicht nur in Hinblick auf die Qualität mehr zu bieten hat. Nein, uns begegnen auch unbekannte Szenen, die so im Promo Trailer nicht zu sehen waren. Ich sag nur genießen !!!

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Promo Trailer für 300 online

click here to watch the teaser

Schnell den Promo-Trailer anschauen. Der verschwindet nämlich gerade wieder von allen Seiten, da Warner Brothers Druck macht und der Trailer wohl eher ungewollt seinen Weg ins Netz gefunden hat.


Vor ein paar Wochen habe ich 300 ja schon angekündigt. Die Zack Snyder Verfilmung von Frank Millers Comic Klassiker, in dem ein paar Spartaner ihr Land vor einer Übermacht an Persern beschützen. Mein Vater hätte zwar eingewendet, dass eher eine handvoll Perser wie er komplett Griechenland zertrümmert hätten, aber das sollte keinen Chaibruder davon abhalten sich diesen Promo-Trailer anzuschauen. Hier wird mal wieder versucht die Ästhetik der grafischen Vorlage einzufangen. Die ersten Bilder sehen vielversprechend aus und die öfter eintrudelnden Kommentare derjenigen, die den Film in Testscreenings sehen konnten, sind bombastisch gut. Einer der Filme, die man nächstes Jahr nicht verpassen sollte.

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